Drupal? Wer oder was ist Drupal?

Wenn Sie die Frage beantworten können, so brauchen Sie nicht weiterzulesen.

Drupal ist ein sog. „Content Management System“ kurz auch „CMS“ genannt. Einige sind sogar der Meinung, dass Drupal ein „Content Management Framework“ sei, aber also, etwas, mit dem man erst ein CMS erstellt. Wie auch immer, ein CMS ist System mit dem Inhalte (i.d.R. von Websites) verwaltet werden.

Was bedeutet das genau?

Nun, früher und noch bei vielen Websites noch heute, sind die Inhalte der einzelnen Seiten einer Website statisch und werden meist von Personen gepflegt, die Kenntnisse in HTML, ggf. mit Kenntnis über Cascading Style Sheets (CSS) und JavaScripts. Also eher etwas für Fachleute. Wer nicht selber diese Kenntnisse hat, muss selbst bei kleinen Änderungen oder Aktualisierungen andere damit beauftragen. Das kostet Zeit und häufig auch Geld.

Screenshot: Drupal - Inhaltsübersicht
Screenshot der Inhalteverwaltung von Drupal 7.

Bei einem CMS ist das etwas anders, dort gibt es grob gesagt zwei Schichten. Um das CMS einzurichten, das Layout der Website bzw. der einzelnen Seiten zu erstellen und weitere Funktionalitäten zu programmieren,  braucht man neben den Kenntnissen über das jeweils eingesetzte CMS auch gute Kenntnisse in HTML, CSS, JavaScripts und PHP. Das ist dann wirklich was für Fachleute (so wie wir), sofern man diese Kenntnisse nicht selber hat oder aneignen will.

Für die Erstellung neuer Inhalte (z.B. Seiten, Artikel, Blog-Einträge) braucht man nur zu wissen, wie dies in dem CMS gemacht wird. Rudimentäre Kenntnisse in HTML sind da manchmal hilfreich aber nicht notwendig. Letztlich ist das in einem CMS genauso kompliziert oder eigentlich unkompliziert, wie man in einem Textverarbeitungsprogramm ein neues Dokument erstellt oder ein vorhandenes ändert.

Dabei bieten die meisten CMS eine komfortable Benutzer- und Rechteverwaltung an, so können jedem Nutzer unterschiedliche Rechte eingeräumt werden. So darf z.B. der eine Benutzer neue Artikel erstellen,  auch die Artikel von anderen Benutzern ändern oder löschen, während andere Benutzer zwar auch neue Artikel erstellen dürfen, aber nur die eigenen ändern und keine Artikel löschen dürfen.

Dies ist für Firmen ein wichtiges Feature, so dürfen. z.B. die Mitarbeiter des Vertriebs neue Produktbeschreibungen erzeugen und ändern, aber auch nur dies. Nur Geschäftsführung darf z.B. die Seiten mit der Firmengeschichte ändern. Der Rechtsabteilung ist es vorbehalten z.B. die Seite mit den AGBs zu ändern.


Screenshot der Bestellseite,
erstellt mit dem Modul "Commerce".

Bei einem CMS ist also die Struktur und das Layout der Website und die Pflege der Inhalte voneinander getrennt. Bei Drupal z.B. wird das Grundlayout der Website über sog. „Themes“ verwaltet. Es sind Hunderte von unterschiedlichen Themes kostenlos verfügbar. Tauscht man das Theme (derzeit auf unserer Website verwenden wir 0 Point) gegen ein anderes Theme, so ändert sich entsprechend das Layout aller Seiten, ohne dies bei den einzelnen Seiten ändern zu müssen.

Zusätzlich bieten die meisten CMS (auf jeden Fall Drupal) die Möglichkeit, Funktionalitäten auch später hinzuzufügen. Bei Drupal passiert dies mit Modulen, die man – sofern diese nicht bereits zur Grundausstattung („Core“) gehören – einfach installieren und aktivieren kann. Bei Drupal gibt es Tausende von kostenlosen Modulen für alle möglichen Funktionalitäten.

Daher kann es auch Sinn machen, kleinere Websites mit nur wenigen Seiten in einem CMS zu erstellen. Wenn später dann erweitert werden soll, hält sich der Aufwand in Grenzen. Falls Sie Ihre Website neu aufbauen oder umgestalten wollen, so sollten Sie dies möglichst in einem CMS tun, bzw. dies als Anforderung bei der Beauftragung eines Webdesigners bzw. Webprogrammierers formulieren.

Bernd Heyer