Rauhnächte - Zwölf heilige Nächte

Rauhnächte zwischen den JahrenRauhnächte auch Lostage genannt,  sind Zwölf Nächte zwischen den Jahren, also vom 21. Dezember bis 6 Januar, vom Thomastag, dem kürzesten Tag des Jahres bis zu heilige 3 Könige bzw. 24. Dezember bis 6. Januar, ohne Silvesternacht.

Berechnet man seinen Kalender nach dem Mondjahr umfasst es mit seinen zwölf Mondmonaten 354 Tage. Um mit dem Sonnenjahr von 356 Tagen in Übereinstimmung zu bleiben, wurden elf Tage bzw. 12 Nächte (tote Tage) eingeschoben. Dies sind die zwölf Rauchnächte.  Diese Zeit wird bei uns immer noch als "zwischen den Jahren" bezeichnet. 

"Wie sich das Wetter von Christtag bis heilige Dreikönig verhält, so ist das ganze Jahr bestellt!"
Jede Rauhnacht bestimmt jeweils das Wetter eines der zwölf Monate im neuen Jahr.

In dieser seit sollte man den bösen Geistern nicht das Feld überlassen. Ein wichtiges Abwehrmittel gegen die bösen Geister waren Weihwasser und Räucherwerk aus dem Krautwisch, daher der Name Rauchnächte. Eine andere Erklärung bietet die Bezeichnung von "Rauh, mundartlich rauch = in Fell gekleideter Dämon.

Allerdings wird heute überwiegend nur noch an vier Rauhnächten geräuchert: Zu den wichtigsten Rauhnächten zählen die Thomasnacht (21. Dezember), die Christnacht (24. Dezember), die Silvesternacht (31. Dezember) und die Dreikönigsnacht (6. Januar).

Die Waldkirchener Rauhnacht im Bayerischen Wald zieht jährlich am 5. Januar circa 1500 Gäste an. Über die Jahre haben sich einige besondere Charaktere herausentwickelt: Die Hoawagoaß, der bluadige Thamerl, der Seelvogel, die Unterhöhenstättner Wolferern. Die Waldkirchener Rauhnacht wird begleitet vom einem Blasorchester und den Goaßlschnoizern.

Eng verwandt mit den Bräuchen zur Rauhnacht sind die Perchtenläufe. Diese finden alljährlich zwischen dem 31. Dezember und dem Heilig Drei Königstag (6. Januar) statt. Hintergrund des Brauchs ist ebenfalls die Vertreibung der Winterdämonen, die Hoffnung auf ein glückliches neues Jahr und die Gnade der Fruchtbarkeitsgötter. Der Brauch entsprang vermutlich dem Glauben, dass die bösen Geister in der längsten Nacht des Jahres aktiver sind. Mit änzen in Masken und Fellumhängen versucht man die bösen Geister in die Flucht zu schlagen. Es gibt unter den Perchten  zwei Gruppen, die Schiechperchten und die Schönperchten.  Die Schiechperchten sind recht ungemütliche Gesellen, die auch schon mal die Ruten einsetzen. Die Schönperchten sind dagegen gutmütig.

Die Nacht zum 6. Januar bildet den krönenden Anschluss der Raunächte. Frau Percht und in manchen Gegenden Frau Holle tritt nun höchstpersönlich auf den Plan. Es heißt, dass sie in dieser Nacht auf wilder Jagd durch die Lüfte saust. In vielen Gegenden stellte man Speisen auf das Dach des Hauses, damit sie sich im Vorbeiflug daran erfreuen könnte, oder man deckte ihr einen Tisch im Freien. Wer Frau Holle die Ehre erweist, den beschenkt sie vielleicht mit einem goldenen Flachsknoten oder mit Goldstücken am Grunde eines Eimers.

In dieser besonderen Nacht geschehen noch einmal Wunder: Tiere sollen sprechen können und wer ihnen heimlich lauscht, wird die Zukunft erfahren. Genau um Mitternacht, so heißt es, öffne sich der Himmel und die Heilige Dreifaltigkeit erscheine. Jetzt sollte man nach oben blicken, denn ann gehen gehen drei Wünsche in Erfüllung. An sich aber gilt diese letzte Raunacht als die gefährlichste und so sollte man besser zuhause bleiben. Wer genau um Mitternacht alle Fenster und Türen öffnet, kann den segensreichen Dreikönigswind durchs Haus wehen lassen. Dieser trägt alles Üble hinweg, während das Glück bleibt.

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